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Persönlichkeitsmerkmale von Personen in der Vorbereitung auf die MPU-Prüfung

Wie unterscheiden sich Personen, die sich aufgrund von Verkehrsvergehen auf eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) vorbereiten müssen, in Hinblick auf grundlegende Persönlichkeitsmerkmale von der Durchschnittsbevölkerung? Dieser Frage ging Suzana Makaus in einer bemerkenswerten Arbeit an der DIPLOMA Hochschule nach. Makaus befragte 226 Personen über MPU-Berater des Deutschen Verbands der Verkehrspsychologen und Kraftfahreignungsberater (DVPK e.V.) in verschiedenen Städten und Bundesländern (Deutschland), die sich gerade aufgrund unterschiedlicher Vergehen auf die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) vorbereiten mussten. Die Teilnehmer wurden dabei in drei Gruppen unterteilt: Alkoholgruppe, Drogengruppe, und sonstige Verkehrsdelikte.
Zur psychometrischen Erfassung der Persönlichkeitsmerkmale setzte Makaus den Big-Five-Persönlichkeitstest (B5T®) von Dr. Satow ein. Der B5T® misst nicht nur die fünf grundlegenden Persönlichkeitseigenschaften (Big Five), sondern auch die drei Grundmotive Macht, Sicherheit, und Leistung. Zudem umfasst der B5T® eine Reihe von Mechanismen zur Kontrolle von Testmanipulationen, wie z.B. eine Lügenskala. Der B5T® kann für Forschungs- und Unterrichtszwecke unter eine CC-Lizenz kostenlos verwendet werden.
Persönlichkeitsmerkmale und MPU

Abbildung: Persönlichkeitsmerkmale und MPU (Makaus, 2025)

Insgesamt fanden sich nur geringe Unterschiede zur Normalbevölkerung. Auffällig ist, dass Personen in allen drei Gruppen deutlich geringere Werte für die Persönlichkeitsdimension „Offenheit“ aufweisen. Personen der Gruppe „Verkehrsdelikte“ weisen zudem deutlich höhere Werte für Extraversion auf. Fehlende „Offenheit“ äußert sich u.a. in geringer Selbstreflektion und mangelnder Empathie. Zwei interessante Ansatzpunkte für eine gezieltere Vorbereitung auf die MPU.

Quellen