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Arbeitszufriedenheit und Burnout bei medizinischen Fachangestellten (MFA)

Wie hängen Arbeitszufriedenheit und Burnout bei medizinischen Fachangestellten (MFA) zusammen und welchen Einfluss hat die Arbeitszeit auf das Burnout-Risiko? Diese Frage untersuchte Markus Semmler in seiner Bachelorarbeit an der IU Internationale Hochschule Erfurt. Dazu befragte er 225 weibliche Personen mit einem Online-Fragebogen. Neben anderen Erhebungsinstrumenten kam das Burnout-Mobbing Inventar (BMI) von Dr. Satow zum Einsatz. Das Burnout-Mobbing Inventar (BMI) ist ein psychometrisches Verfahren, das neben berufsbezogenen Problemen wie Burnout (chronische Überforderung), Boreout (chronische Unterforderung) und Mobbing auch die psychischen und physischen Folgesymptome erfasst. Das Burnout-Mobbing Inventar (BMI) kann für Forschungs- und Unterrichtszwecke kostenlos unter eine CC-Lizenz eingesetzt werden.

Ergebnisse

Eine lineare Regressionsanalyse erbrachte, dass etwa 22% der Burnout-Varianz auf die Arbeitszufriedenheit zurückgeführt werden kann. Stieg die Arbeitszufriedenheit um einen Punkt, verringerte sich der Burnout-Wert im Durchschnitt um 0,81 Punkte. Eine ergänzende Multiple-Regressionsanalyse zeigte, dass in erster Linie die Freunde an der Tätigkeit sowie die wahrgenommene Anerkennung als zwei von sechs Facetten der Arbeitszufriedenheit einen positiven Einfluss auf das Burnout-Syndrom ausüben – Gehalt und das Verhältnis zu den Kollegen oder der Führungskraft hatten hingegen keinen signifikanten Einfluss. Ein weiterer Einflussfaktor war die Arbeitszeit: Personen mit mehr als 40 Wochenstunden wiesen ein deutlich höheres Burnout-Risiko auf (Abbildung).
Burnout-Risiko und Arbeitszeit

Abbildung: Burnout-Risiko und Wochenarbeitszeit (Semmler, 2025)

Die Ergebnisse sind auch vor dem Hintergrund relevant, dass sowohl Arbeitszufriedenheit (r = -.42) als auch Burnout (r = .60) hochgradig mit den psychischen und physischen Folgesymptomen (Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen) korreliert sind.

Fazit

Auch wenn es sich nur um eine Querschnittuntersuchung handelt und alle teilnehmenden Personen weiblichen Geschlechts waren zeigt sich ein eindeutiges Bild: Die Arbeitszufriedenheit – und hier insbesondere die Freude an der Tätigkeit sowie die wahrgenommene Anerkennung - spielt eine bedeutende Rolle für das Burnout-Risiko. Ein weiterer Einflussfaktor ist die Arbeitszeit: 40 Wochenstunden und mehr führen zu einer deutlichen Erhöhung des Burnout-Risikos. Sowohl Arbeitszufriedenheit als auch Burnout waren hochgradig mit psychischen und physischen Folgesymptomen wie Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Kopfschmerzen korreliert.

Quellen