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Die Persönlichkeit von Extremsportlern

Wie unterscheidet sich die Persönlichkeit von Extremsportlern von der Normalbevölkerung? Diese Frage untersuchte Emilia Grigorian in Ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Bewegungswissenschaften an der Universität Hamburg. Die Persönlichkeit erfasste sie mit dem Big-Five-Persönlichkeitstest (B5T®) von Dr. Satow, der neben den fünf grundlegenden Faktoren der Persönlichkeit auch die drei Grundmotive Leistung, Macht und Sicherheit testet und an einer großen repräsentativen Stichprobe von mehr als 14.000 Teilnehmern normiert wurde. Der Big-Five-Persönlichkeitstest (B5T®) von Dr. Satow kann unter einer CC-Lizenz für forschungs- und unterrichtszwecke kostenlos eingesetzt werden.
Zur Beantwortung der Fragestellung testete Grigorian 72 Wakeboarder im Alter von 16 bis 58 Jahren mit dem B5T® und verglich die Ergebnisse mit der jeweiligen altersspezifischen Normstichprobe. Dabei zeigte sich, dass die Extremsportler durchschnittlich signifikant weniger neurotisch (ängstlich, unsicher, nervös), deutlich extravertierter (gesellig, energiegeladen, aus-sich-herausgehend) und deutlich verträglicher (teamorientiert, hilfsbereit) waren als die repräsentative Normstichprobe.
Die Persönlichkeit von Extremsportlern
Auch hinsichtlich der Grundmotive zeigten sich statistisch signifikante (überzufällige) Unterschiede: Die Extremsportler waren im Durschnitt weniger macht- und sicherheitsorientiert – aber auch weniger leistungsorientiert als die repräsentative Normstichprobe. Letzteres ist zumindest etwas überraschend, erklärt sich aber damit, dass die befragten Extremsportler das Wakeboarden in erster Linie als Hobby betrieben.
Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass mit dem B5T bereits bei relativ kleinen Stichproben Unterschiede zwischen Extremsportlern und der Normalbevölkerung aufgedeckt werden können, und dass obwohl Wakeboarder eher als weiche Extremsportler mit einem geringen Verletzungsrisiko einzuschätzen sind.

Quellen