Stärkt Kampfsport die Psyche?
Stärkt Kampfsport die Psyche? Dieser Frage ging Henri Robert Altvater in seiner Bachelorarbeit am Fachbereich Psychologie an der Sigmund Freud Privat Universität Wien nach. Stress und Stressresilienz wurden von ihm mit dem Stress- und Coping-Inventar erfasst.
Zur Beantwortung der Frage, inwiefern sich Kampfsport auf Stress und Stressresilienz auswirkt, befragte Altvater 311 Sportler und Nicht-Sportler (56% weiblich) im Alter zwischen 18 und 83 Jahren. Etwa die Hälfte von ihnen waren aktive oder ehemalige Kampfsportler.
Die Ergebnisse zeigen, dass aktive Kampfsportler ein deutlich höheres Selbstwertgefühl aufweisen, weniger unter Stresssymptomen leiden und Stress eher durch positives Denken und weniger durch erhöhten Zigaretten- oder Alkoholkonsum begegnen. Zudem fanden sich signifikante Korrelationen mit der Ausübungsdauer des Kampfsports:
Selbstwert r = .27
psychische Gesamtstressbelastung r = -.24
körperliche Stresssymptome r = -.25
positives Denken r = .18
aktive Bewältigung r = .17
Alkohol- und Zigarettenkonsum r = -.19
Selbstwert r = .27
psychische Gesamtstressbelastung r = -.24
körperliche Stresssymptome r = -.25
positives Denken r = .18
aktive Bewältigung r = .17
Alkohol- und Zigarettenkonsum r = -.19
Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass sich Sport und insbesondere auch Kampfsport positiv auf Selbstwertgefühl und den Umgang mit Stress auswirken können. Kampfsport scheint über das direkte Feedback sogar zuträglicher für das Selbstwertgefühl zu sein als andere sportliche Aktivitäten.
Quellen
Altvater, H.R. (2020). Stärkt Kampfsport die Psyche? Zusammenhänge zwischen der Ausübung einer Kampfsportart und dem Selbstwert sowie der Stressresilienz. Bachelor-Arbeit im Fachbereich Psychologie, Sigmund Freud Privat Universität Wien [PDF].
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