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Religion als Coping? – Eine Interventionsstudie

Marie Friberg (2022) untersuchte in ihrer Bachelorarbeit die Auswirkung einer vierwöchigen Intervention auf das psychische Stresserleben und den Umgang mit Stress (Coping) bei gläubigen Menschen. Dazu wurden die Teilnehmer nach Zufall einer von drei Gruppen zugeteilt: Intervention mit Religionsbezug (IMR), Intervention ohne Religionsbezug (IOR) oder Kontrollgruppe (KG). Probanden der IMR und IOR erhielten innerhalb von vier Wochen wöchentlich je vier Interventionseinheiten. Bei der IMR hatten die 16 Einheiten einen christlich-religiösen Inhalt, wohingegen die Einheiten der IOR keinen religiösen, aber dennoch vergleichbaren Inhalt aufwiesen. Die KG führte keine Intervention durch. Vor und nach der Intervention wurde das psychische Stresserleben sowie der Umgang mit Stress mit dem Stress- und Coping-Inventar (SCI) von Dr. Satow gemessen.

Ergebnisse

Nach Abschluss der Intervention zeigte sich für die Interventionsgruppe ohne Religionsbezug (IOR) eine signifikante Verbesserung sowohl des Stress-Levels als auch des Umgangs mit Stress (Coping). Bei Betrachtung der einzelnen Sub-Skalen fanden sich signifikante Unterschiede auch für die Interventionsgruppe mit Religionsbezug (IMR) hinsichtlich der Coping-Strategien "positives Denken" und "soziale Unterstützung". Außerdem zeigte sich, dass insbesondere Frauen von der Intervention profitierten.
Zusammenfassend belegen die Ergebnisse, dass bereits eine vierwöchige Intervention eine positive Auswirkung auf das psychische Stressempfinden und den Umgang mit Stress zeigen kann: Auch bei gläubigen Menschen müssen die Inhalte der Intervention dafür nicht notwendigerweise religiöse Inhalte umfassen.

Quellen