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Persönlichkeit von Führungskräften der Wirtschaft und Führungskräften der Wissenschaft

In ihrer Bachelorarbeit an der ISBA University of Cooperative Education untersuchte Meike Weber die Unterschiede in der Persönlichkeit von Führungskräften der Wirtschaft und Führungskräften der Wissenschaft. Zum Einsatz kam dabei der B5T ®, der neben den Big-Five-Persönlichkeitsfaktoren auch die grundlegenden Motive einer Person zuverlässig erfasst. Das Ergebnis ist hinsichtlich seiner Eindeutigkeit überraschend.
Insgesamt nahmen 97 Führungskräfte aus der Wirtschaft und 82 Führungskräfte aus der Wissenschaft an der Untersuchung teil. Zum Einsatz kam dabei der B5T ®, der neben den Big-Five-Persönlichkeitsfaktoren auch die grundlegenden Motive einer Person zuverlässig erfasst und für wissenschaftliche Zwecke kostenlos eingesetzt werden kann.
Im direkten Vergleich der beiden Gruppen fanden sich statistisch hochsignifikante Unterschiede. So waren Führungskräfte der Wissenschaft im Durchschnitt deutlich ängstlicher und instabiler (höhere Neurotizismus-Werte), deutlich gewissenhafter, weniger sozial verträglich und deutlich weniger aufgeschlossen Neuem gegenüber.
Fährungspersönlichkeit
Hierbei überraschte weniger das Ergebnis als vielmehr die deutlichen Effektstärken:

Neurotizismus: t = -3.97, p = .001, d = .23
Gewissenhaftigkeit: t = -4.49, p < .001, d = .20
Offenheit: t = 9.70, p < .001, d = .96
Verträglichkeit t = 7.03, p < .001, d = .90
Machtmotiv: t = 4.84, p < .001, d = .19
Beiden Gruppen gemeinsam war eine überdurchschnittliche Ausprägung der Dimension Gewissenhaftigkeit, womit die Ergebnisse früherer Studien bestätigt werden konnten, dass Gewissenhaftigkeit, Leistung und Karriere eng verknüpft sind.

Zusammenfassung

In der Studie zeigten sich hochsignifikante Unterschiede zwischen Führungskräften der Wirtschaft und Führungskräften der Wissenschaft. Führungskräften der Wirtschaft waren insgesamt deutlich weniger ängstlich und emotional stabiler, deutlich sozial verträglicher und Neuem gegenüber deutlich aufgeschlossener. Auf der anderen Seite waren sie aber auch weniger gewissenhaft.
Weber, M. (2017). Führungspersönlichkeiten in Wissenschaft und Wirtschaft – eine empirische Studie. Bachelorarbeit an der ISBA University of Cooperative Education, Freiburg. [PDF]