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Warum Menschen eifersüchtig sind: Persönlichkeit, Attraktivität oder Migrationshintergrund

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Persönlichkeit, Attraktivität, Migrationshintergrund und Eifersucht? Dieser Frage ging Bengisu Nisa Er (2022) in ihrer Masterarbeit nach. Die Persönlichkeit wurde mit dem Big-Five-Persönlichkeitstest (B5T®) von Dr. Satow gemessen, der neben den fünf wichtigsten Persönlichkeitsdimensionen auch die drei Grundmotive „Bedürfnis nach Sicherheit“, „Bedürfnis nach Macht“ und „Bedürfnis nach Leistung“ umfasst und für nicht-kommerzielle Forschungs- und Unterrichtszwecke kostenlos eingesetzt werden kann. Insgesamt nahmen an der Online-Befragung 352 Personen teil.
Die Ergebnisse belegen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Eifersucht: Während die Persönlichkeitsdimension „Neurotizismus“ positiv mit der Eifersucht korreliert war ( r = .25), zeigte sich für die Persönlichkeitsdimension „Offenheit“ ein negativer Zusammenhang (r = -.27). Keine oder nur geringe Zusammenhänge fanden sich hingegen mit den Persönlichkeitsdimensionen „Extraversion“, „Verträglichkeit“ und „Gewissenhaftigkeit“. Ebenfalls keine bzw. nur geringe Korrelationen fanden sich zwischen der Eifersucht und der wahrgenommenen eigenen Attraktivität bzw. der Eifersucht und der wahrgenommenen Attraktivität des Partners. Weitere bedeutende Zusammenhänge ließen sich für den Migrationshintergrund und die Religionszugehörigkeit nachweisen: Personen mit Migrationshintergrund oder der Religionszugehörigkeit Islam waren im Durschnitt deutlich eifersüchtiger als Personen ohne Migrationshintergrund oder Personen mit anderen Religionszugehörigkeiten wie Atheismus und Christentum.
Zusammenfassend spielte die Persönlichkeit die entscheidende Rolle bei der Eifersucht. Je neurotischer, ängstlicher und unsicherer Personen sind, desto eher neigen sie zu Eifersucht. Offene und neugierige Personen sind demgegenüber deutlich weniger eifersüchtig. Weitere bedeutende Faktoren für die Eifersucht waren der Migrationshintergrund und die Religionszugehörigkeit. Einschränkend ist zu beachten, dass es sich bei der Untersuchung lediglich um eine querschnittliche, nicht repräsentative Korrelationsstudie handelte.

Quellen