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Gewissenhaftigkeit und Prokrastination: Was vor Aufschieberitis schützt

In ihrer Masterarbeit untersuchte Iris Mascher anhand von 150 Teilnehmern den Zusammenhang zwischen Gewissenhaftigkeit und Prokrastination.
In ihrer Arbeit kommt Mascher zu dem Ergebnis, dass der Persönlichkeitsfaktor Gewissenhaftigkeit, gemessen mit dem B5T(®) Big-Five-Persönlichkeitstest, einen Großteil der Unterschiede in der Prokrastinationsneigung erklären kann. So betrug die Korrelation zwischen Gewissenhaftigkeit und Prokrastination r = -.45. Zudem konnte die Gewissenhaftigkeit in einer Regressionsanalyse rund 20% der Varianz in der Prokrastinationsneigung aufklären. Dabei war der Zusammenhang unabhängig von Ausbildung und Beruf. Ängstlichkeit hingegen zeigte kaum einen Zusammenhang mit der Prokrastinationsneigung.
Die Ergebnisse sind von daher bedeutsam, weil sie zum einen zeigen, dass Gewissenhaftigkeit ein Persönlichkeitsfaktor ist, der vor der Neigung zum Aufschieben von wichtigen Tätigkeiten und Aufgaben schützt, und dies unabhängig von Ausbildung und Beruf. Zum anderen belegen die Ergebnisse auch, dass Gewissenhaftigkeit nicht das gleiche ist wie Ängstlichkeit: Gewissenhafte Menschen sind nicht deshalb gewissenhaft, weil sie ängstlich sind.

Download der Bachelorarbeit als PDF

Mascher, I. (2020). Der Einfluss von Gewissenhaftigkeit, Angst und Depression auf Prokrastination im Verlauf zwischen Studium, praktischer Ausbildung und Berufsalltag bei verschiedenen akademischen Berufsgruppen. Masterarbeit an der Privaten Fachhochschule Nordhessen im Fachbereich Gesundheit & Soziales [PDF]

Persönlichkeitstest

Satow, L. (2012). B5T(®) Big-Five-Persönlichkeitstest. Test- und Skalendokumentation.